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Wissenswertes - Kinder

Mit klarer Sicht von Anfang an die Welt entdecken.

Können Kinder von Geburt an Sehen oder müssen sie es erst erlernen?

Die Sehentwicklung bei Kindern ist sehr komplex und beginnt mit der Geburt. Von der Lichtwahrnehmung bis hin zur voll ausgereiften Sehleistung ist es ein langer Weg, der mit ca. 12 Jahren die sensible Phase der Sehentwicklung abschließt und mit 30 Jahren erst dauerhaft stabil ist. Zu Beginn sehen Babys nur schemenhaft, bis es dann mit zunehmender Reife immer klarer um sie herum wird. Das reflexhafte Handeln rückt immer mehr in den Hintergrund und wird von zunehmendem Interesse an der Außenwelt abgelöst. Voraussetzung hierfür ist ein anatomisch gesundes Auge (keine Trübungen der Augenmedien, Anomalien oder pathologische Veränderungen) und eine dem Alter entsprechende Hyperopie (Weitsichtigkeit).

In den ersten Wochen und Monaten schreitet die Sehentwicklung mit der Entwicklung des Gehirns rapide voran und die wichtigsten Sehfunktionen werden erlernt. Durch Seherfahrung werden besonders in den ersten zwei Jahren immer mehr neue neuronale Verschaltungen aufgebaut, die mit zunehmendem Alter immer weiter verfeinert werden.

Unsere Augen nehmen Licht auf, wandeln diese in elektrische Impulse um und geben sie an das Gehirn weiter. Hier entsteht dann das eigentliche Bild. Wird die Sehentwicklung gerade in den ersten Lebensjahren gestört, z. B. durch eine unentdeckte Fehlsichtigkeit, können wichtige Funktionen nicht oder nur mäßig erlernt und häufig auch später nicht nachgeholt werden.

"Was Hänschen nicht lernt,
lernt Hans nimmer mehr"

Was müssen unsere Augen in den ersten Lebensjahren alles erlernen?

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Anfänglich sehen Babys nur Unschärfe (Visus ca. 0,1). Die Netzhaut muss sich im Bereich für scharfes Sehen (Makula mit der fovea centralis) erst ausbilden. Das geschieht aber nur, wenn die Augen ein scharfes Bild auf der Netzhaut abbilden können.

Mit zunehmender Aufmerksamkeit beginnen Kinder nach dem 2. Monat, aus anfänglich einseitig wechselnder Fixation, nun mit beiden Augen zu fixieren. Gleichzeitig fangen sie an zu akkommodieren und zu konvergieren. Die Koordination von Auge-Hand-Mund wird gelernt und Objekte mehr und mehr fixiert – ein deutlicher Hinweis auf gutes Sehen. Ab der 10. Woche entwickelt sich daraus die räumliche Wahrnehmung (Stereopsis).

Durch das gesteigerte Interesse an neuen Objekten wird auch das Gesichtsfeld zunehmend größer. Ab dem 6. Monat entspricht es dem eines Erwachsenen und mit 8-9 Jahren ist es so weit entwickelt, dass es als verkehrstauglich eingestuft wird.

Mit der Entwicklung der Netzhaut sind die für das Farbensehen verantwortlichen Zapfen soweit entwickelt, dass ab der 7. Woche Farbensehen einsetzen kann und Babys ab ca. 6 Monaten Farben nachweislich erkennen können. Babys haben allerdings noch kein ausgeprägtes Kontrastsehen. Erst mit 3 Jahren ist es voll ausgereift. Deshalb reagieren Babys auch eher auf kräftige Farben als auf blasse Farben.

Empfehlung
Jedes Kind bis zum zweiten Lebensjahr sollte bei einem für Kinder spezialisierten Augenarzt*ärztin vorgestellt werden, um das Auge auf organische Störungen hin untersuchen zu lassen.

Welche Anzeichen können Sie als Eltern beobachten, die einer genaueren Abklärung bedürfen?

Babys:

  • Schielen – in den ersten Wochen nach der Geburt kann es sich um eine unbedenkliche Fehlstellung handeln, weil die Augen nur einzeln fixieren. Hält dieser Zustand aber über einen längeren Zeitraum an, kann es ein Anzeichen für eine höhere Weitsichtigkeit sein oder auch eine Dysbalance der Augenmuskeln vorliegen
  • fehlende Fixation von Objekten
  • Auge-Hand-Koordination fehlt (Pinzettengriff)
  • reagiert nicht auf weiter entfernte Objekte, die einen Anreiz zum Krabbeln geben sollen
  • und vieles mehr
geraete

Kindergartenkinder:

  • spielt nicht mit anderen Kindern – ist sehr in sich gekehrt
  • malt und bastelt nicht gerne
  • klettert nicht gerne
  • nimmt jeden Türrahmen mit
  • stolpert häufig
  • kann keine Bälle fangen
  • und vieles mehr

Schulkinder:

  • es besteht eine Lese-Rechtschreib-Schwäche oder Dyskalkulie
  • Verrutschen von Zeilen beim Schreiben
  • beim Lesen wird der Finger oder ein Lineal genommen
  • häufig Kopf-oder Magenschmerzen
  • lernt sehr gut auswendig, kann aber schlecht lesen
  • unkonzentriert
  • Unschärfe beim Wechsel von der Tafel zum Heft und/oder umgekehrt
  • Doppelsehen
  • und vieles mehr 
Treffen ein oder mehrere Punkte auf Ihr Kind zu, sollten Sie Ihr Kind von einem Augenarzt*ärztin auf organische Ursachen hin untersuchen lassen und ggf. ergänzend bei einem für Kinder spezialisierten Augenoptikermeister*in. Die U-Untersuchungen beim Kinderarzt reichen hier häufig nicht aus und/oder sind zu spät (U 7a mit 34-36 Monaten)

Oft gibt es nicht nur DIE eine Lösung für ein Sehproblem!

Amblyopiescreening

Als Amblyopie bezeichnet man die Schwachsichtigkeit eines oder beider Augen. Die Ursache liegt in einer nicht scharfen Abbildung auf der Netzhaut während der Sehentwicklung (siehe Kindersehentwicklung)

Ursache falscher oder unscharfer Abbildung:

  • Trübung der Augenlinse (Katarakt)
  • Starke Kurzsichtigkeit und Weitsichtigkeit (Myopie und Hyperopie)
  • Starke Hornhautverkrümmung (Astigmatismus)
  • Schielendes Auge (Heterotropie/Strabismus)
  • Verdeckung der Pupille durch herabhängendes Lid (Ptosis) oder Haare!

Eine Amblyopie entwickelt sich meist in den ersten Lebensjahren, zieht sich aber durch das ganze Leben, wird die Ursache nicht frühzeitig entdeckt.

Häufig fällt es den Eltern am Verhalten ihres Kindes gar nicht auf, dass mit den Augen etwas nicht stimmen könnte, weil das besser sehende Auge die Sehaufgaben übernimmt. Bleibt eine Amblyopie oder dessen Ursache unentdeckt, kann es zum Verlust des räumlichen Sehens kommen.

Damit es gar nicht erst zu einer Amblyopie kommt, bieten wir altersentsprechend ab dem zweiten Lebensjahr ein Amblyopiescreening an.

Unser Augenscreening ersetzt keine augenärztliche Untersuchung auf organische Störungen!

Was, wenn ein oder beide Elternteile fehlsichtig sind?

geraete

Falls bei einem oder beiden Elternteilen eine Fehlsichtigkeit vorliegt, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass sich bei ihrem Kind ebenfalls eine entwickelt.

Deshalb frühzeitig außerhalb der U-Untersuchungen die Augen Ihres Kindes untersuchen lassen!

Sie wünschen eine Beratung?
Dann nehmen Sie gern Kontakt zu uns auf.

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